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1974 - DIE ERSTE ANLAGE
1982 - PROJEKTSTART
1989 - FINALE ?
2007 - RESTRUKTURIERUNG

Aller Anfang ist schwer

Durch den Umbau der gesamten Heizungsanlage im Haus meiner Schwiegereltern wurde ein Raum - 220 x 220 cm "klein" - frei, den ich für den Aufbau einer Modellbahnanlage nutzen konnte.

Aufgewachsen im Zeitalter des A5-Miba-Formates, WeWaW und PitPeg, hatte ich zwar Unterstützung beim Gleisplanentwurf durch meinen Vereinsfreund Manfred Gliemann von den Eisenbahnfreunden Oberkochen, aber ansonsten war der Ehrgeiz da, "meine Modellbahn" eigenständig auf die Beine zu stellen.

Aus der Miba konnte man zwar bereits viele Tipps erhalten, aber so detailreiche Baubeschreibungen wie heute waren damals noch "Mangelware".

So hatte ich von "der offenen Rahmenbauweise" gelesen und wollte diese auch umsetzen. Dass gehobelte Dachlatten als Rahmen, eine 16 mm Pressspanplatte als Bahnhofsebene und 6 mm Sperrholz als Trassenbrettchen nicht wirklich die geeignete Grundlage dazu darstellen, sollte sich leider erst später herausstellen.

Das Konzept war eigentlich relativ einfach.
Auf Grund der sehr eingeschränkten Platzverhältnisse wurde eine eingleisige, elektrifizierte Hauptstrecke mit Hauptbahnhof, kleinem Betriebswerk für Diesel- und E-Loks und Container-Terminal (das war zu diesem Zeitpunkt hoch modern und musste einfach dabei sein) nachgebildet.
Von diesem Hauptbahnhof zweigte eine kleine Nebenbahn ab, aus deren Endbahnhof Unterlenningen natürlich noch ein Anschlussgleis zum in den Türausschnitt eingebauten Steinbruch führte.
Im "Untergrund" wurde zwischen der Verbindung A-A war ein 4-gleisiger Schattenbahnhof angelegt. Zwischen der Verbindung B-B gab es noch einmal drei Stumpfgleise, welche für Wendezüge oder Triebwagen genutzt wurden.
Die Gleisanlage wurde in 3 Stromkreise aufgeteilt. Somit konnte auch eine aufwändige Kehrschleifenschaltung zwischen A und B vermieden werden.

Da ich damals noch ganz am Anfang meiner beruflichen Kariere - in 1974 begab ich mich auch in den Bund der Ehe - stand, waren natürlich die finanziellen Mittel für den Bau einer Modellbahn auch nur in begrenztem Maße vorhanden.
Dies führte dazu, dass ich bzgl. rollendem Material auf Diesel- und E-Lok-Modelle zurück gegriffen habe, da die Dampflokmodelle fast doppelt so teuer in der Anschaffung gewesen wären. Da die Eisenbahnfreunde durch den Bau einer Anlage für die Spielwarenmesse enge Kontakte zu "Arnold-Rapido" hatten, lag auch hier nahe, dass ich auf Gleismaterial von dort zurückgegriffen habe. Außerdem war es zum damaligen Zeitpunkt das Gleismaterial, welches mich auch optisch am stärksten angesprochen hat. Durch die Fahrzeugauswahl war auch die Epoche definiert, der ich auch bis heute treu geblieben bin.

Beim Landschaftsbau griff ich auf die damals üblichen - und im Fachhandel verfügbaren - Materialien zurück, denn an Internet oder Online-Handel hat damals noch niemand gedacht.
Felsen wurden aus Baumrinde gestaltet, Kunstbauten und Stützmauern entstanden meist aus dem geprägten Mauerpapier von Faller und für die Landschaft wurde zum Teil noch auf das Drahtbapier von Noch eingesetzt. Allerdings begann ich auch schon mit ersten Versuchen, in verdünntem Holzleim getränktes Zeitungspapier für die Landschaftsgestaltung zu nutzen. Gehwege und Treppen versuchte ich aus 1 mm starkem Balsaholz herzustellen.
Der Unterbau für die Landschaft entstand zum Teil aus entsprechend zugeschnittenen Dachlatten oder aus Styropor von Verpackungsresten.

Gebäude stammten überwiegend von Kibri oder Pola und die Straßenfahrzeuge wurden von Wiking dazu gesteuert. Sehr viel mehr Auswahl war in dieser Zeit kaum verfügbar.
Obwohl ich im Modellbau noch nicht wirklich "versiert" war hatte ich doch den Anspruch, meine Gebäude etc. nicht in ihrem Originalzustand auf die Anlage zu bringen. So wurde jedem Gebäude durch eine neue Farbgebung der Kunststoffglanz genommen und ich habe versucht, den Gebäuden auch eine individuelle Note zu geben.

Da ja die Anlage im Haus der Schwiegereltern stand, ich mit meiner Frau allerdings etwa 40 km entfernt gewohnt haben, konnte ich mich mit der Umgestaltungen der Gebäude am heimischen "Küchentisch" beschäftigen.
Gleiches tat ich auch mit den Straßenfahrzeugen. Zumindest Nummerschilder, Scheinwerfer und Rückleuchten wurden farblich ausgelegt, aber auch weitergehend wurden viele Fahrzeuge farblich verändert. Teilweise wurden auch Türen ausgeschnitten und Fahrzeuge individuell beschriftet.
Da zu dieser Zeit auch der eigene "PC" noch nicht üblich war, konnten individuelle Beschriftungen von Fahrzeugen oder Gebäuden nur mit Hilfe von Letraset-Aufreibebuchstaben erfolgen. Da es nur sehr wenig passende Schriftgrößen - passend für die Baugröße N - gab, waren die Schriftarten nicht sehr variantenreich.
Dennoch erkennt man, dass das Couch und der neue Schrank vom Möbelhaus Rieger geliefert wird und in Unterlenningen die "Canadian-Hell-Drivers" gastieren werden.
Nicht nur die Verwendung relativ "grober" Werkzeuge waren verantwortlich dafür, dass Manipulationen an den Fahrzeugen noch nicht so filigran ausgefallen sind wie ich es mir gewünscht hätte, sondern auch die Ungeduld schnell zu einem Ergebnis zu kommen hatte seine Anteil daran. Aber auch die Routine mit dem Umgang von Werkzeugen, Farben und Pinsel sind im Lauf der Jahre deutlich besser geworden.

Leider war der genutzte Kellerraum nicht ganz so trocken wie erhofft und so begannen die verwendeten Holzmaterialien zu arbeiten. Dies führte leider auch zu ein paar Gleisverwerfungen und der Betrieb der Anlage wurde immer unzuverlässiger, obwohl die rustikale Elektrik über viele Jahre störungsfrei gearbeitet hat.

Somit fiel es mir denn auch nicht wirklich schwer, diese Anlage mit dem Umzug nach Bayern zu demontieren und hinter mir zu lassen - dennoch hat sie mir ermöglicht, gemachte Fehler nicht zu wiederholen.

Ein guter Freund machte immer wieder ein paar Bilder von meinem "Erstlingswerk" und entwickelte die Bilder auch selbst. So sind unter dem Menuepunkt "Slideshow" auch noch ein paar Bilder verfügbar, die einen groben Eindruck der Anlage vermitteln. Da die Bilder aber bereits mehr als 35 Jahre alt sind, bitte ich die teilweise schechte Bildqualität zu entschuldigen.

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